Die beschaulichen Klettgauer Weinbaudörfer schmiegen sich in die herbstlich eingefärbten Ausläufer des Randens. Die intakten Dorfkerne erzählen Geschichten aus alten Zeiten – hier und da scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Und doch wuselt hier das Dorfleben: Die Weinkellereien, Handwerks- und Gewerbebetriebe, Sport- und Kulturvereine und die Landwirtschaft arbeiten wahrnehmbar wie eh und je im öffentlichen Raum. So sind Dorfbild und Architekturen nicht nur Kulisse, sondern nach wie vor auch wirtschaftliche Grundlage sozialen Lebens.
Vor einigen Jahren haben sich Architekt und Heimatschutz-Bauberater Hannes Luz mit seiner Familie in das inventarisierte Haus, dessen Ursprünge in das 16. Jahrhundert reichen, verliebt. Nun, kurz vor Fertigstellung bzw. Bezug durften wir dieses Herzensprojekt besichtigen. Bei den Reparaturen, der Restaurierung und dem Umbau für eine zeitgemässe Nutzung wurde mit Sorgfalt und viel Kreativität Lösungen für Licht, Statik, denkmalpflegerischem Anspruch und guten Raumaufteilungen vorgegangen. Vor allem bezauberte der sinnliche Charme der hervorgehobenen und angewendeten traditionellen natürlichen Baustoffe wie Stein, Lehm, Holz und Kalkputz. In der lichtdurchfluteten Veranda hatten Gastgeber und Vorstand noch eine Überraschung mit hausgemachter Kürbissuppe und Knabbereien vorbereitet. So konnte unser letzter Treff im ausgehenden 2022 gemütlich aber auch mit wertvollen Diskussionen ausklingen.
